Wir verbinden wohl als erstes Zucker mit dem süßen Geschmack in unserem Essen. Zucker, der unsere Sinne verführt und uns auch abhängig machen kann, wenn wir dieses Nahrungsmittel zu unbedacht einsetzten.

Dennoch will ich weder den süßen Geschmack, noch den Zucker verteufeln, denn der süße Geschmack hat genauso seine Berechtigung in unserer Nahrung, wie die anderen Geschmacksrichtungen, die im Ayurveda beschrieben werden.  

Im Ayurveda werden das Wesen und die Heilkraft von Pflanzen, Gewürzen und Nahrungsmittel in verschiedene Geschmäcker (rasa), Eigenschaften (guna), Thermik (virya), Geschmack nach der Verdauung (vipaka) und die spezifischen Heilwirkungen (prabhava und karma) eingeteilt.

Jede Nahrung hat im Ayurveda körperliche wie auch mentale Reaktionen, die durch ayurvedische Heilpflanzen, Kräuter, Gewürze oder andere Nahrungsmittel ausgelöst werden.

Das umfassende Wissen der Heilwirkung und der Einsatzmöglichkeiten von pflanzlichen, tierischen und mineralischen Heilsubstanzen ist nicht nur Grundlage der Ayurveda-Medizin, sondern fließt auch in die ayurvedische Ernährungstherapie und Kochkunst mit ein.

Eine ausgewogene Mahlzeit

Eine ausgewogene Mahlzeit wird in der Ayurveda nicht durch Eiweiße, Kalorien oder Kohlenhydrate bestimmt, sondern durch die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.

Im Ayurveda gibt es sechs Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und zusammenziehend (adstringierend).  

Eine Mahlzeit sollte, wenn möglich alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten.

Die Zusammenstellung der Nahrungsmittel hängt außerdem vom individuellen Konstitutionstyp, der Jahreszeit und der jeweiligen Tageszeit ab.

So haben bspw. Mungbohnen einen anderen Geschmack als Sauerampfer.

Die Entscheidung, welche Lebensmittel wir zu uns nehmen und welche nicht, kann unsere Gesundheit fördern oder unseren Körper erkranken lassen. Die Geschmäcker süß, sauer, salzig, scharf, bitter und zusammenziehend sind am wirksamsten, wenn es um den therapeutischen Ausgleich der Doshas (Körperenergien) und Dhatus (Körpergewebe) geht.

Ebenso üben die Geschmacksrichtungen elementaren Einfluss auf die Psyche aus.

Süßes in der Schwangerschaft sollte unbedingt sein. Süßes nährt den Körper, senkt Vata, welches in der Schwangerschaft immer erhöht ist. Nein, auch hier ist nicht der weiße Haushaltszucker gemeint, sondern die guten Sachen wie Datteln, Pfirsiche, Nüsse usw. sind ein Muss in jeder Schwangerschaft.

Der süße Geschmack

Die Nahrungsmittel der süßen Geschmacksrichtung, sofern sie guter Qualität sind und du sie  in rechten Maße zu dir nimmst, wirken stärkend, nährend, stabilisierend und beruhigend auf den Körper. Zudem gibt uns der süße Geschmack das Gefühl der Liebe, Sicherheit und Geborgenheit.

Besonders ausgleichend wirkt der süße Geschmack bei psychischer Belastung und dient als Ausgleich von Vata-Störungen.

Ein Zuviel dieser energiespendenden Nahrungsmitteln allerdings verlangsamt den Stoffwechsel und die Verdauung und führt zu Verschlackung des Körpers (Ama-Bildung). Die Geschmacksrichtung süß besteht aus den Elementen Erde- und Wasser und erhöht Kapha.

Besonders in der Schwangerschaft, in Vorbereitung einer Schwangerschaft, in stressigen Zeiten oder auch hart arbeitende Menschen und Sportler dürfen durchaus mehr Süßes in ihren Speiseplan integrieren. Allerdings meine ich gesunde Nahrungsmittel, die dem süßen Geschmack, den ich weiter oben beschrieben habe, entsprechen.

Süße Nahrungsmittel

Süßes Vollkornbrot mit selbst gemachtem Aufstrich

Süß sind nicht nur Zucker und Schokolade. Es gibt die unterschiedlichsten Lebensmittel, die die Eigenschaft süß besitzen.

Sie müssen auch nicht unbedingt süß schmecken oder viel Zucker enthalten. Bedacht wird bei der Einteilung auch das Verhalten des Lebensmittels im Körper und dessen energetische Zusammensetzung.

Folgende Nahrungsmittel & Gewürze werden im Ayurveda u.a. mit dem süßen Geschmack assoziiert:

Die Kehrseite der süßen Verführung


Der Ayurveda legt sehr viel wert auf gesunde Süße. So sollten Nahrungsmittel immer vollwertig sein und neben dem Zucker auch Mineralien, Vitamine und spezielle energetische Eigenschaften besitzen.

Meine Lieblings “Drei” Süßungsmittel, die auch den glykämischen Index nicht in die Höhe schnellen lassen sind:

Zusätzlich gibt es noch den ayurvedischer Zucker aus Zuckerrohr – Shakara.

Diese vier Süßungsmittel haben den Vorteil, dass die Energie langsamer ausgeschüttet wird, du länger gesättigt bist und der Heißhunger auf Süßes ausbleibt.

Obwohl es ein enormes Angebot an gesundem Süß gibt, verführt dich die Lebensmittelindustrie mit allerlei Köstlichkeiten wie Törtchen, Schokolade oder Weißmehlbrötchen. Speziell ausgebildete Lebensmittelchemiker werden eingesetzt, damit wir dem süßen Geschmack erliegen.

Aber durch zuviel Stress und Schnelllebigkeit gibst du der Süße nach, denn sie beruhigt dein Vata.

Treten bei dir Kapha-Symptome auf wie Frühjahrsmüdigkeit, Schwere, Lethargie, Verschleimungen und Erkältungen, dann solltest du deine Konstitution überprüfen und evtl. Dysbalancen ausgleichen. Dies geschieht, indem du deinen Körper mit weniger süßen, sondern eher mit bitteren und herben Lebensmitteln versorgst.

Mein Lieblingsrezept – Zauberkugeln

3 Medjoul Datteln

5 EL Mandeln

ca. 1⁄2 Tasse Mandelmilch

1⁄4 TL Kardamom

Kakaopulver

Mandeln in Wasser über Nacht einweichen. Am nächsten Morgen schälen und rösten.
Die Datteln ebenfalls über Nacht in Mandelmilch einweichen.
Die Mandelmilch bedeckt ganz knapp die Datteln.
Mandel und Kardamom in einer Pfanne anrösten.


Geröstete Mandeln, Kardamom und die eingeweichten Datteln zusammen in eine Schale geben und mit einem Pürierstab mixen. Nach Geschmack zwei bis drei Esslöffel Kakaopulver hinzugeben und erneut vermengen.
Am Ende in Kakaopulver oder gerösteten Mandelblättchen rollen. Für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
Diese Bällchen sind ein paar Tage haltbar und Du kannst Dir einen kleinen Vorrat anlegen.


Videoanleitung auf YouTube:
https://youtu.be/rLqmEbsZ7OE

Bei all der süßen Verführung, habe kein schlechtes Gewissen, aber fange an auf dein Bauchgefühl zu hören und stopf dich nicht wahllos mit süßen Sachen voll, sondern genieße mit Genuss.

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